Dermatologische Infektiologie

Infektiologie

Hautinfektionen werden in den meisten Fällen durch Bakterien oder Pilze verursacht. Diese kleinen Lebewesen sitzen auf unserer Haut und bilden ein natürliches Schutzschild. Die Bakterien und Pilze sind Teil unserer normalen Hautflora und schützen uns vor Krankheiten. Wenn die Haut jedoch verletzt oder unser Immunsystem geschwächt ist, können diese Mikroben in die Hautschichten eindringen und Infektionen verursachen. Also kann unser natürlicher Schutz manchmal zu einem schädlichen Feind werden.

Hautinfektionen können durch verschiedene Keime und Bakterien verursacht werden. Dazu gehören neben den eigenen Verursachern auch Viren oder Parasiten. Infektionen äußern sich abhängig vom Verursacher in Form von Hautrötung, Bläschenbildung oder Ausschlägen.

Infektionsart - Pilz

Pilzerkrankungen der Haut und Schleimhäute sind weit verbreitet, vor allem in Industrieländern. Dies liegt teilweise an übertriebenen Hygienevorstellungen, durch die die Haut geschädigt werden kann, manchmal aber auch an mangelnder Hygiene. Pilzerkrankungen sind leicht übertragbar und bergen neben dem medizinischen Risiko auch eine ästhetische Gefahr. Aus diesem Grund sollten sie immer von einem Hautarzt abgeklärt und behandelt werden.

Hautpilze, Hefepilze und Schimmelpilze sind die drei Hauptpilzarten, die von Mykologen (Pilzkundlern) untersucht werden. Hautpilze besiedeln ausschließlich die Haut und befallen am häufigsten die Füße. Oftmals sind aber auch Hand- oder Leistenbereiche sowie Fuß- und Zehnägel betroffen. Weshalb die wahrscheinlich bekannteste Hautpilzart der Fußpilz ist.

Bei Hautpilzbefall treten oft gerötete und juckende Hautpartien auf(Ringelflechte), verquollene und grauweiße Haut mit Einrissen in den Zehzwischenräumen (Fußpilz) oder runde und begrenzte Änderungen auf der Kopfhaut mit ausfallendem Haar (Kopfpilz)

Infektionsart - Parasit

Parasitismus beschreibt eine ungleiche, einseitige Symbiose zwischen zwei verschiedenen Arten. Dabei entzieht der Parasit seinem Wirt Nährstoffe, Wasser oder andere lebensnotwendige Ressourcen, um sich selbst zu ernähren oder zu vermehren. In der Regel ist der Parasit dabei kleiner als sein Wirt und kann sich nur schwer alleine am Leben halten. Ein typisches Beispiel hierfür sind Zecken, Läuse, Bettwanzen oder Krätze.

Bei den häufiger vorkommenden Parasiten sind oftmals auftretende Symptome Juckreiz, Hautrötungen und kleine Bisswunden.

Infektionsart - Bakterium

Pyodermie bezeichnet eine Infektion der Haut, die sich durch Eiterbildung und typische Entzündungszeichen wie Rötung, Schwellung, Erwärmung, Schmerz und eingeschränkte Funktion der betroffenen Körperteile äußert.

Phlegmonen sind Entzündungen der Unterhaut, die häufig bei Erwachsenen oder Kindern mit einer geschwächten Immunität auftreten. Eine oberflächliche Infektion der Haut wird als Erythrasma bezeichnet und zeigt sich durch rote bis bräunliche Flecken, die scharf begrenzt sind und eine feine Schuppung bzw. Faltelung aufweisen. In den meisten Fällen fallen sonst keine Symptome auf.

Erysipel ist eine ernste Krankheit und die Symptome sind den meisten Menschen bekannt. In der Regel beginnt es mit hohem Fieber, Schüttelfrost und Übelkeit. Bald darauf breitet sich ein starkes Jucken auf der Haut aus, welches unerträglich werden kann. Die Rötungen der Haut mit Bläschen und Pusteln sind das nächste Anzeichen, was oft am Unterschenkel auftritt.Bakterielle Entzündungen der Haarfollikel werden aufgrund der Tiefe und Ausbreitung der Pyodermien in Osteofollikulitis, Furunkel und Karbunkel unterteilt.

Infektionsart - Virus

Warzen sind flache Knötchen, die durch Viren verursacht werden und einen Durchmesser von 1 bis 4 mm haben können. Sie treten häufig an Füßen oder Händen auf, können aber auch an jeder anderen Körperstelle auftreten. Kinder haben oft Warzen, da ihr Immunsystem schwächer ist. Manchmal treten Warzen auch als sogenannte Feigwarzen im Genitalbereich auf – in diesem Fall handelt es sich um eine sexuell übertragbare Krankheit.

Warzen sind unter Umständen mit Rötungen in der Nähe verbunden. In ihrer weiteren Symptomatik können sie sehr variieren. Viele sind ungefährlich und heilen ohne Behandlung wieder ab. Andere sind schmerzhaft und müssen behandelt werden. Die Behandlung wird wegen der hohen Selbstheilungsrate jedoch vorsichtig angegangen.

Eine weitere häufige Hauterkrankung ist der Herpes simplex. Er ist gekennzeichnet durch die Bildung kleiner gruppierter Bläschen und eine umgebende Rötung. In erster Linie tritt er an der Lippe als Lippenherpes auf, kann aber auch das Genital in Form eines Genitalherpes betreffen. Zur Diagnose von Hauterkrankungen im Genitalbereich und auch Lippenherpes bietet ZAVA den Service der Foto-Diagnose an. Bei diesem wird ein Foto des betroffenen Bereichs gemacht und anschließend von einem Arzt begutachtet, um festzustellen, ob es sich tatsächlich um Herpes handelt oder nicht.

Windpocken sind vor allem bei Kindern ein Problem, aber die Zahl der Fälle ist seit Einführung der Impfung gegen den Erreger stark zurückgegangen. Sie äußert sich in einem juckenden Hautausschlag mit hellen oder rötlichen Blasen, die sich vor allem auf Kopf und Rumpf ausbreiten. Im weiteren Verlauf der Erkrankung breiten sie sich dann über den ganzen Körper aus. Nach zwei bis drei Wochen heilen die Blasen ab, und in der Regel ist keine weitere Behandlung erforderlich – lediglich Symptome werden behandelt.

Viele Menschen wissen nicht, dass die gleiche Virenart auch für die sogenannte Gürtelrose verantwortlich ist. Diese tritt auf, sobald der Varizella-Zoster-Virus, welcher Windpocken auslöst, erneut aktiv wird. Betroffen sind vorrangig Personen zwischen 50 und 70 Jahren. Ein typisches Anzeichen für eine Gürtelrose ist ein Ausschlag mit Bläschen am Rumpf, der sich in Form eines Gürtels befindet. Dies liegt daran, dass er sich nach dem Versorgungsgebiet eines Nervs richtet.

Weitere von Viren ausgelöste Krankheiten, die überwiegend ungeimpfte Kinder betreffen, sind Masern und Röteln.

FAQ

Häufig gestellte Fragen.

Die dermatologische Infektiologie ist ein Spezialgebiet der Dermatologie, das sich mit der Diagnose, Behandlung und Prävention von Infektionskrankheiten der Haut befasst. Dazu gehören bakterielle, virale, pilzliche und parasitäre Hautinfektionen. Ziel ist es, die Ursachen von Hautinfektionen zu erkennen und eine effektive Behandlung anzubieten.

In diesem Fachbereich werden eine Vielzahl von Hautinfektionen behandelt, darunter:

  • Bakterielle Infektionen wie Impetigo, Zellulitis und Follikulitis.
  • Virale Infektionen, einschließlich Herpes simplex, Warzen und Mollusca contagiosa.
  • Pilzinfektionen wie Dermatophytosen (Fußpilz, Ringelflechte), Candidiasis und Pityriasis versicolor.
  • Parasitäre Infektionen, beispielsweise Krätze (Skabies) und Läusebefall.

Die Diagnose von Hautinfektionen erfolgt durch eine Kombination aus klinischer Untersuchung, Anamnese und spezifischen diagnostischen Tests. Dazu können Abstriche von betroffenen Hautstellen, Blutuntersuchungen, Pilzkulturen, Hautbiopsien und bildgebende Verfahren gehören, um den Erregertyp zu identifizieren und die angemessene Behandlung zu bestimmen.

Die Behandlung richtet sich nach der Art der Infektion und kann topische oder systemische Medikamente umfassen. Zu den Therapieoptionen gehören:
Antibiotika, Antimykotika oder antivirale Medikamente, abhängig vom Erreger.
Medikamentöse Cremes und Salben zur direkten Anwendung auf die Haut.
In schwereren Fällen können orale Medikamente oder eine intravenöse Therapie erforderlich sein.
Zusätzlich können unterstützende Behandlungen wie Hautpflegeanweisungen und Empfehlungen zur Infektionsprävention Teil des Therapieplans sein.

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